Sendung in DRadio Wissen am 28.07.2012 von 18:03 -19:00 Uhr
Ein sehr lebendiges Gespräch mit Bestatterin Barbara Rolf über ihren Beruf.
"Trauergäste ganz in schwarz, Orgelklänge, die selbst Optimisten in schwere Depressionen stürzen würden, ein Priester und ganz viel biblischer Text - ein schwermütiges Begräbnisritual, das immer weniger Anhänger findet. Stattdessen steht immer häufiger der Verstorbene im Mittelpunkt: So wie er gelebt hat, soll er auch zu Grabe getragen werden. Das ist manchmal ganz schön schräg.
Barbara Rolf ist 35 Jahre alt - für die meisten Menschen in ihrem Alter ist der Tod noch ziemlich weit weg. Für Barbara Rolf ist er Alltag, sie arbeitet als Bestatterin. Dabei ist ihr eines besonders wichtig: die Persönlichkeit des Verstorbenen zu wahren - auch über den Tod hinaus. Eine Haltung, die Anklang findet, denn Barbara Rolf ist als Bestatterin gefragt.
Die Toten ernst nehmen, nicht den Tod
Immer häufiger trifft sie dabei auf Menschen, die noch zu Lebzeiten selbst bestimmen wollen, wie ihre Beerdigung ablaufen soll. Tod - das ist längst kein Tabuthema mehr. Und - trotz Abschiedsschmerz - nicht immer nur eine ernste Angelegenheit, aber stets eine würdevolle. Am Ende geht es darum, die Toten ernst zu nehmen, nicht den Tod.
Mit gutem Beispiel voran
Dass Tod und Humor sich nicht ausschließen, beweisen einige prominente Geister. Loriot zum Beispiel soll in einem Interview auf die Frage, was auf seinem Grabstein stehen solle, schlicht geantwortet haben: "Zweckmäßig wäre es, wenn der Name draufstünde" - und so kam es dann auch. Der laut SZ "vielleicht beste, mit Sicherheit aber kürzeste posthume Witz stammt vom großen Jack Lemmon (1925-2001). Auf seinem Grabstein stehen nur drei Wörter. In der ersten Zeile: 'Jack Lemmon'. In der zweiten Zeile: 'in'. Und darunter die kalte Erde.
In der Redaktionskonferenz erzählt Barbara Rolf von ihrem Beruf, ihrer Einstellung zu den Toten und ihre Arbeit mit den Hinterbliebenen.
Gast: Bestatterin Barbara Rolf
Redaktion: Michael Böddeker (Moderation), Nora Hespers (Online), Stephanie Gebert (Nachrichten)"
Quelle: DRadio Wissen
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