9. Juni 2012

Eine Frage der Perspektive...

Vor einigen Tagen erhielten wir einen Werbeprospekt - Hygieneartikel für Bestatter. 
Natürlich gibt es (seltene) Situationen, in denen wir Handschuhe, Desinfektionsmittel, Mundschutz, Plastikschürze und Ärmelschoner benötigen, aber das Bild, mit dem da geworben wurde, hat uns doch erschüttert:
































Ist das das Bild, das wir vom Tod und vom Verstorbenen haben? 
Für mich ist diese Abbildung ein Spiegel unserer Gesellschaft. Der Tod als Feind, als etwas, das wir mit allen Mitteln bekämpfen und von uns fernhalten müssen, etwas, das wir nicht sehen, nicht begreifen möchten, etwas, dem wir uns nicht aussetzen möchten.


Wir haben so viel verlernt und vergessen.
Der Tod als Freund und Teil des Lebens.
Der Tod als der Bruder des Schlafes. 
Der Leichnam als Gottes Tempel.
Das Handeln am Toten als Liebesdienst und Gottesdienst.
Die Sorge um den Leichnam als Ausdruck von Liebe, Fürsorge, Würdigung und Achtung.
Das Richten und Beschenken der Verstorbenen als Ausdruck der Hoffnung, dass sie nicht einfach tot sind, sondern Wege gehen in neues Leben, auf denen wir einander begleiten können mit guten Gedanken, Wünschen, Gebeten.